Was ist ein Konflikt? Zwei Züge rasen auf demselben Gleis aufeinander zu. Das Ergebnis ist leicht vorstellbar. Würde hier jemand von einem Konflikt sprechen? Vermutlich nicht. Und doch bedeutet das Wort Konflikt in der wörtlichen Übersetzung aus dem Lateinischen nichts anderes als Zusammenstoß, Zusammenprall (conflictus).
Konflikte im Arbeitsalltag sind nicht ungewöhnlich.
Im Alltag sind es in der Regel unterschiedliche Meinungen, Ungerechtfertigte
Anschuldigungen, Beleidigungen und Schuldzuweisungen die zusammenstoßen und unvereinbar scheinen. Das ist solange unproblematisch wie die beiden Kontrahenten nicht zueinander finden müssen - schließlich kann man über viele Dinge verschiedener Meinung sein und trotzdem friedlich seines Weges ziehen. Probleme kann es allerdings geben, wenn die Meinung des einen die Handlungsmöglichkeiten des anderen einschränkt. Diesen Aspekt betont folgende Konfliktdefinition:
„Unter einem Konflikt wird eine Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren verstanden, wobei wenigstens einer der Akteure Unvereinbarkeiten im Denken, Vorstellen, Wahrnehmen und/oder Fühlen und/oder Wollen mit dem anderen Akteur der Art erlebt, dass im Realisieren eine Beeinträchtigung durch den anderen Akteur erfolgt." (Friedrich Glasl)
Dieser Umstand erzeugt untereinander schnell ungute Stimmung. Möglicherweise hakt es dann erst einmal latent, ganz subtil unterschwellig und anschließend recht schnell in der Art der Zusammenarbeit. Keine Frage, dass es sich lohnt sich mit dem Thema „Konfliktmanagement“ zu beschäftigen.
Anders, als in dem Beispiel der beiden Züge verfügt der Mitarbeiter oder die Führungskraft im Labor, in der Röntgenabteilung einer Arztpraxis oder in den Klinik über Möglichkeiten und Techniken, die
1. die endgültige Eskalation verhindern können
2. noch besser, den schwelenden Konflikt -wir nennen das Konfliktherde, rechtzeitig zu erkennen, bevor es zum großen Towuwabohu zwischen MitarbeiterInnen oder Führungskraft—MitarbeiterIn kommt.
Auch die kluge Art und Weise, wie wir Mitarbeiter-Mitarbeiter oder Führungskraft, als autoritäre Größe - Mitarbeiter zu Kompromiss und Konsens kommen, will gelernt sein.
Sie helfen dabei, Konflikte konstruktiv zu lösen.
Denn nicht der Konflikt selbst ist das Problem, sondern der Umgang damit.
Konflikte grundlegend sind erst einmal etwas Gutes. Sie bringen etwas in Bewegung. Erst wenn Konflikte eskalieren, also außer Kontrolle geraten, gewinnen sie destruktiven Charakter. Und dann stoßen nicht mehr nur Meinungen aufeinander, sondern Menschen.