Achtsamkeit in Bewegung als Mittel für Persönlichkeitsförderung und inneres Wachstum
„Suche dich selbst – erlebe dich selbst – finde dich selbst – lebe dich da draußen in der Welt, und entscheide dich, wer du sein willst.“
So gewinnt der Ausübende von Körperübungen in Bewegung Zug um Zug einen erweiterten Erfahrungs-/Wissensschatz und entsprechende erweiterte Handlungsspielräume und Alternativen im Leben. Das nennt man inneres und äußeres Wachstum. Die Persönlichkeit wird im Laufe der Zeit in all ihren Facetten entdeckt, bewusste Informationen über mich dringen ans Tageslicht und verfeinern mein Bild von mir.
Prof. Gerald Hüther, anerkannter Hirnforscher, spricht von der Kultur der Potenzialentfaltung mit authentischem Miteinander, sprich emotionaler Intelligenz… Empathie… Mitgefühl… Erst wenn wir uns selbst besser verstehen, kommen wir mit den anderen besser zurecht.
Selbstwahrnehmung und Selbstregulierung mit einer Rückkopplung über ein passendes Körperbild und den guten Zugang des Körpers und dessen Wahrnehmung verhilft uns dazu, schnell und sicher zu wissen, auf welche Art und Weise wir jetzt aktuell im Kontakt mit anderen in der Kommunikation zu sprechen und zu handeln haben.
Es ist die Chance und Basis für persönliches Wachstum. Wir legen über wertfreie Fokussierung, Beobachtung mit unserem sogenannten „inneren Zeugen“, über Spannungsabbau und gelingender Entspannung den Nährboden für bewusstes bedachtes Handeln im Alltag. Körperarbeit unterstützt uns bei der Wahrnehmung.
Die Sache mit der Kreativität und Komplexität
Gestaltungsprozesse eröffnen der Person in Bewegung einen Handlungsspielraum, einen Möglichkeitsraum, einen Freiraum, den sie nach eigenen Ideen und Vorstellungen füllen kann. Damit sind Gestaltungsprozesse Räume für das Erleben von Entscheidungsfreiheit und somit Selbstbestimmtheit.
Der durch die Offenheit entstehende Handlungsspielraum kann individuell ausgefüllt bzw. gelöst werden, und im Idealfall machen sich die Akteure den Gegenstand zu Eigen. Dazu ist selbstbestimmtes Handeln sogar erforderlich. Im kreativen Improvisieren wird dies häufig durch Bewegungs- bzw. Improvisationsaufgaben angeregt.
- Explorieren, erforschen, ausprobieren, variieren, spielen, etwas mit klaren Konturen daraus machen sind die Möglichkeiten in der Improvisation. Entweder ungelenkt aus dem Moment heraus oder gelenkt mit bewegungsanregenden Aufgaben oder über Handlungsimpulse durch Gegenstände, Texte oder Bilder aus der Malerei.
Ausgangssituationen sind angeleitete Bewegungsaufgaben, z.B. ein
geführter Body Scan durch den ganzen Körper – nicht, wie üblich liegend, sondern im Stehen beginnend und dann sich vom Platz weg in den Raum in alle Ebenen sich bewegend -, erzeugt die Aktivierung von Körpersignalen und Gefühlen in neuen Kombinationen – eine Möglichkeit dem sogenannten GehirnInsulalappen neues „Informationsmaterial zu geben“ und die Intuition zu fördern.
„Lass immer wieder dein Becken zum Boden sinken, während du deine Arme Richtung Decke streben lässt. Dann diese Bewegungssequenzen ergänzt mit neuen Bewegungen oder Wahrnehmungsaspekten (Körper, Dynamik, Raum): Bringe die Hand in den Raum, nutze die Levels, beziehe immer wieder deinen Atem mit ein. Beschleunige deine Bewegung, verlangsame diese, übertrage deine Bewegung auf ein anderes Körperteil und variiere wieder im Tempo. Diese konkreten Anregungen geben dem Tanzenden einen sicheren Rahmen und laden ein, die Tanzimprovisations-Prinzipien spielerisch zu erforschen, sodass diese nach und nach als Orientierung für die Entfaltung des eigenen Ausdrucks genutzt werden können.
Es geht nicht um harte Muskelkraft, nicht um mechanisch ausgeführte Bewegungen. Es geht um Komplexität, Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit einer Bewegungsausführung. Vom klaren Beginn der Bewegung bis zum wirklichen Ende einer Bewegung. Dies löst häufig parallel einen inneren Prozess aus.
Je differenzierter der sich Bewegende in seiner Wahrnehmung ist, desto „ästhetischer“ kann seine Lebensqualität sein. In der Improvisation werden Freiräume geschaffen, in denen ein ästhetischer individueller Ausdruck entstehen und sichtbar werden kann.
Die Sache mit dem Zufall und der Kreativität
Jeder Mensch hat adaptierte Bewegungsgewohnheiten und Bewegungsmuster, denen er sich bedingt bewusst ist, da diese überwiegend gelernt automatisch ablaufen.
Über experimentieren, explorieren, spielen, erforschen von sogenanntem Körpermaterial, werden in der Improvisation Erneuerungen von Bewegungsgewohnheiten zum Ausdruck gebracht. Der offene Umgang mit dem Zufall aus dem Moment heraus wird als wesentlicher Bestandteil von Erneuerungen herausgestellt. Der Zustand im Ungewissen zu sein und sich spontanen plötzlichen Eingebungen in Form von unvorhersehbaren Bewegungsabläufen hinzugeben, können nicht geübt werden und können als Grundlage der Improvisation verstanden werden. Durch Zufall stößt man im Improvisieren auf Neues.
Für Perfektionisten und Menschen, die ständig die Kontrolle über sich und oder andere behalten wollen, eine große Herausforderung. Improvisation führt diese Menschen an Ihre (Körper)-Grenzen, die spielerisch erweitert werden können und die Persönlichkeit formen und hinderliche Muster verringern können.
Unter Einbeziehung von Bewegungsprinzipien oder auch bewegungs-auslösenden Anhaltspunkten wie Musik, Alltagsgegenständen, Texten, wurde der Begriff des „systematischen Zufalls“ kreiert. Es ist kein spontanes Bewegen ohne Vorbereitung mehr, sondern eine unter kognitivem Basiswissen auftauchende Körperbewegungskombination, die in Bewegungen mündet und einen inneren Persönlichkeitsprozess mit sich trägt. Verkörperung von individuellem Denken-Fühlen im sichtbaren nach Außen zeigen ist das Ergebnis.
Für die oben benannten Perfektionisten und Kontrollfreaks bietet dies einen Sicherheitsraum, in dem diese freier ausprobieren und experimentieren können und so relativ entspannt ihren Persönlichkeitsprozess mit Hilfe von Körperbewegungen vollziehen können. Dies entspricht einer persönlichen Transformation über die Improvisation mit dem Körper, um zu lernen, dem Unbekanntem (in sich) zu vertrauen. Es ist das Wechselspiel zwischen Stabilität und Destabilisierung.
Und hier kommt die Kreativität ins Spiel. Mit unserem Denken sind wir in der Lage im Moment des Wechsels einer Bewegung in eine andere Bewegung aus einer unendlichen Zahl von Bewegungsmustern und Möglichkeiten zu wählen, die das Spektrum zwischen Ordnung und Chaos abdecken. Dieser Moment ist wie ein schwebender Zustand. Eine Entscheidung für ein folgende Bewegung ist eine klare Entscheidung und zeigt sich durch das Entspannen der Muskulatur.
Es gilt aus dem Moment heraus zu entscheiden, ob ich ein Bewegungsmuster weiterführe, variiere oder breche, sprich kontrastiere (z.B. langsam-schnell, obere Ebene – untere Ebene). Diesen komplexen Vorgang bezeichnet der Tänzer Kent de Spain als „Komplexität von spontaner menschlicher Kreativität.“
Der sogenannte systematisierte Zufall wird in der Improvisation also zum kreativen ästhetisch-künstlerischen Erleben mit Selbstausdruck als sichtbares Zeichen der Persönlichkeit mit all deren Charakter, Erfahrungen und Denk-/Verhaltensmustern.
Experimentieren auf spielerische Art und Weise
Improvisation in der Bewegung ermöglicht Entfaltung und persönlichen Ausdruck von Moment zu Moment. Improvisation entwickelt Wachheit und Offenheit für den Augenblick, stärkt den Selbst-Ausdruck und hat künstlerische Facetten.
„Endlich mal ausprobieren dürfen. Eine Bewegungsaufgabe bekommen und wertfrei mal schauen, was sich so ergibt. Dranbleiben, im Prozess bleiben, nicht gedanklich aussteigen, keine Fehler suchen, sondern Möglichkeiten und Varianten finden…Verrückt sein, abschauen von anderen und dann „meins“ draus machen, es mutig laufen lassen im Vertrauen darauf, das etwas Neues entsteht…“ So oder ähnlich ist der Kommentar von vielen meiner Schüler und Teilnehmer, die im Gestaltungsprozess ins Improvisieren kommen.
Authentischer Kontakt mit Begegnungen
Über Improvisation gewinne ich Kontakt zu mir und den anderen über eigene spielerisch, kreative und gelegentlich witzig-freche Seiten, um auf kreativen Wegen zu meinem freien Selbst zu gelangen. Neben Erfahrungen aus der Vergangenheit und gelerntem Wissen, integriere ich mein Bewusstsein über Körper-Geist-Emotionen. Hinzu tauchen immer wieder Impulse auf, denen ich lerne zu vertrauen.
In Bezug auf Improvisation stellt beispielsweise Susanne Quinten (2014) die Vermutung auf, dass die in der Bewegung zu beobachtenden freudvollen und lustbetonten Erfahrungen durch die Stimulation frühkindlicher positiver Bewegungs- und Interaktionserfahrungen im Körpergedächtnis erklärt werden können. Das Erleben von Glücksgefühlen innerhalb von Körper-Gestaltungsprozessen kann unter anderem als Folge gelingender Bedürfnisbefriedigung interpretiert werden, in dem sich die Bereiche Selbstbestimmung, Wirksamkeit und soziale Zugehörigkeit realisieren. Dies äußere sich in den spielerischen und experimentellen Bewegungen des Einzelnen und speziell im Dialog mit anderen.
Das alles gibt ein ganzheitliches Gesamtbild von meinem speziellen, nicht austauschbaren bewegten Ausdruck – allein mit mir oder zusammen mit anderen. Kontakt – Aktion – Reaktion führen zu einer Kette von Bewegungsabläufen, wo sich eins zum anderen verknüpft, zu Bewegungsabfolgen und Körperbildern. Die spürbare Klarheit durch meine persönlichen Bewegungen spiegeln meine Identität und meinen persönlichen Ausdruck wider.
FAZIT
Das Transformieren von Erfahrungen, Ideen und Vorstellungen durch den offenen gestalterischen Prozess, das stark veränderte Zeiterleben im entstehenden Ausdruck und durch den Umgang mit den körpereigenen Bewegungen ohne, oder nur bedingt mit festen Regeln, bewirkt ein persönliches Wachstum.
Mit anderen Worten: Anders als üblich die Komfortzone verlassen -Ungewöhnliches entdecken, vom Vertrauten zum erst mal Fremden – so fördert der Zugang über die Tanzimprovisation, sich eine neue Körper-/Bewegungswelt zu erschließen und Zug um Zug seine vielseitigen Facetten als Persönlichkeit auf der Körperebene zu erleben und in seine Persönlichkeit zu integrieren.
Bei Privatpersonen ist dieser kreative Prozess schon unendlich wertvoll. Mein besonderes Augenmerk liegt auf Firmen und Organisationen. Dort unterstütze ich als Trainerin das Bewusstsein von Führungskräften und Mitarbeitern zu erwecken und mit Hilfe von angeleiteten Bewegungsaufgaben sich seiner mehr präsent zu sein. Die Kommunikation und Empathie wird verbessert, und Themen, wie: „Selbstbewusster und glaubwürdiger auftreten“ oder „Souveräner Umgang mit Konflikten“ oder auch „Changemanagement“ wird über mein KITUCR-Bewegungskonzept der Integration von theoretischem Wissen den Seminarteilnehmern nähergebracht. Die geschäftlich relevanten Themen und das Know-how werden mit der Körperarbeit und angeleiteten Improvisationseinheiten nacherlebbar und verinnerlicht.
Veränderungen sind erwünscht
„Die bewusste Entfaltung von individuellem Potenzial ist nur möglich, wenn es zu neuen Schaltungen im Gehirn kommt. Gehirnveränderungen sind Voraussetzungen für Identitätsveränderungen. „Nur wenn wir freudig erregt und begeistert sind, verändert sich das Gehirn. Ein regelmäßiger Rhythmuswechsel ist dabei hilfreich.“ (Gerald Hüther, Neurowissenschaftler)
Improvisation und Achtsamkeit über Bewegungsübungen unterstützen über Kreativitätsräume das Verlassen von eingefahrenen Bewegungsmustern und fördern das Suchen und Finden immer neuer Bewegungsabläufe, die zu neuen Verschaltungen im Gehirn führen – unabdingbar für eine Transformation unserer Persönlichkeit und unseres persönlichen Wachstums in diesen agilen Zeiten.
Ich plädiere dafür, dass westliche Wissenschaft, asiatische Meditationstradition und körperorientiert Wissende sich zusammenfinden und in Kooperation ganzheitliche neue Modelle und deren Transfer in unseren Alltag erforschen und die Transformation durch alle Ebenen unseres Geistes und unseres Bewusstseins gelingen kann.
Die Fähigkeit, kognitive, emotionale und körperliche Intelligenz zu nutzen und sich situativ selbst und andere zu stärken, befähigt uns Menschen zu einem einzigartigen Dasein in Fülle. Wir sollten dieses vielfältige Spektrum an unterschiedlichsten Befähigungen mehr und mehr entwickeln, vertiefen und integrieren in unserer kleinen und auch der großen Welt. Dann entsteht Herzensweisheit gepaart mit reflektierten Erkenntnissen und wachsamen, klugen Handlungsschritten, die Offenheit zulassen und kreative erforderliche Kurskorrekturen erlauben.
Wo können wir im außen und im inneren von uns Räume gestalten, in denen wir schöpferisch-kreatives Denken und Handeln er(leben) können bzw. erlebbar machen?
Raus aus der Identitätskrise –
Authentisches Selbstmarketing bringt Erfolg oder sogar Charisma?
Ich habe bei einer Vorankündigung gelesen, dass es an einem Speaker-Abend einen Vortrag zum Thema „Authentisch und erfolgreich“ gibt. Irgendwie liefen meine Augen nicht flüssig über den Titel. Irgendwie klang der Titel holprig für mich. Nach einigen Momenten des zögerlichen Nachdenkens wusste ich, was mich irritierte.
Das Wörtchen „und“ hatte mich gestört. Authentisch sein, authentisch auftreten führt doch mehr oder weniger von ganz alleine zum Erfolg. Das genügt doch.
Doch wie gelangen wir zu einer glaubwürdigen Authentizität? Ist diese angeboren? In welchem Umfang leben wir diese Eigenschaft?
Lassen Sie uns dafür einen Blick auf den Dachbegriff „Selbstmarketing“ werfen:
Wenn wir das Wort „Selbstmarketing“ auseinandernehmen, dann konzentrieren wir uns erst einmal auf das Wort SELBST, will heißen gemäß dem Orakel von Delphi: Wer bin ich, was kann ich und wo sind meine Eigenarten und Begrenzungen? Welche Werte und Überzeugungen vertrete ich. Wohinter stehe ich?
Es ist die Frage… nein…nicht nach den klassischen Softskills, die jeder antrainieren und erlernen kann. Ja, es ist die Frage nach den Grundbegabungen –den sogenannten Talenten und meinen tiefen Lebensüberzeugungen, die für mich als Motor dienen, Tag für Tag nach vorne zu schauen. Die Talente sind DIE Grundpfeiler meines Denkens, Fühlens und Handelns.
Habe ich diese Grundpfeiler erkannt, definiert und in meinem Leben integriert, lebe und kommuniziere ich diese mit meinen ganzen Sinnen und ganzen Herzblut im Tun. Dann stellt sich im außen mein Umfeld –sprich der Markt darauf ein und reagiert entsprechend – entweder wohlwollend, zögerlich oder bremsend. Hier greift das uralte bewährte Gesetz der Resonanz.
Die Tendenz heutzutage ist, gerade besonders in der Politik zu sehen, dass selbst die Medien den Gedanken pushen: “Erfolgreich wirst du, wenn du das wirst, was der Markt will oder braucht.“
Die Sicht von außen zählt mehr und mehr. Angepasstes persönliches Marketing birgt die Beantwortung folgender Fragen:
Wie wirke ich gut? Wie werde ich gut wirken und ankommen bei meinem Umfeld?
Was will und braucht mein Chef?
Was genau muss ich dafür tun, damit ich eine tolle Reaktion von außen bekomme?
Wenn ich angepasst bin, dann mobbt man mich nicht und ich gehe Konflikten und Diskussionen aus dem Weg. Dann kann ich so weit in Ruhe und in Deckung relativ unsichtbar und somit heil den Tag durchstehen.
Fazit: Die Grundbotschaft direkt oder indirekt der Gesellschaft, der Medien, vieler Unternehmen lautet:
Lieber Mensch: Du sollst das und das sein! Verhalte dich bitte danach. „Werde, was du nicht bist, weil der Markt/die VUCA-Umgebungswelt, der Chef, die Kollegen es so direkt oder indirekt erwarten oder sogar darauf bestehen. Sonst hat es für dich vermutlich unangenehme Folgen.“
Die Reaktion ist dann häufig: „Wie werde ich, der ich sein soll? Oh, da muss ich an mir arbeiten. z.B. zukünftig bemühe ich mich noch mehr Komplexität in Abläufen, Prozessen zu begreifen, sicherer zu bearbeiten. Ich werde mehr Verantwortung übernehmen, schnellere Entscheidungen treffen…
Warum nur ist dieses Thema immer noch so aktuell? Ist denn sich selbst und andere belügen, betrügen, schauspielern, Fehler klein reden immer noch unter der Hand gewollt provoziert? Wollen wir in einer Welt voller Schnörkel und Schleifen und buntem Packpapier mit teilweise verdorbener Ware atmen?
Was für ein Irrweg, der in Zukunft noch mehr, wie ein Damoklesschwert, über unserem Alltag hängt.
Verharren am falschen Platz, sich selbst tarnen und andere täuschen? Illusionen und Hoffnungen aufrechterhalten, damit man es aushält? Eine antrainierte, angepasste Marketingtarnkappe tragen?
Muss ich auf YouTube dabei sein und den gewünschten Klicks nachhächeln? Und wenn ich 100 weniger habe, fast einen Nervenzusammenbruch erleide und mich in Frage stellen?
Es gibt so viele Mitarbeiter, Führungskräfte, Geschäftsführer, Selbstständige, die sich Morgen für Morgen in ein Clownskostüm werfen und sich die Pappnasen aufsetzen. Nach dem Motto: „It’s Showtime“ wird sich innerlich gepusht und mit künstlich aufgebauschter Energie düst man in den Alltag. Ich verhalte mich so, wie es professionell ist. Doch wer definiert denn „professionell“?
Irgendetwas stimmt doch da nicht wirklich!?!
Und die Älteren unter uns, je nach Branche zwischen 35 und 60 Jahre jung oder alt?
In Zeiten des Wandels, der VUCA-Umgebungswelt, wo mehr Eigenverantwortung der Gruppe, schnellere Entscheidungen, mehr Teamgeist, mehr Mitdenken angesagt ist? Exzellent sein ist angesagt. Ordentliche verlässliche Routinearbeiter sind (kaum)mehr gefragt. Bodenständige fachlich fundierte Argumentationen reichen heute kaum noch aus, um in Gesprächen zu überzeugen.
Professionelles, schnelles, iteratives und kreatives Arbeiten zählt. Zum Beispiel der Design Thinking mindset und Design Thinking auch als Methode fordert jeden Einzelnen. Unter Druck kreativ sein, verrückt denken, die Perspektive hin zum Kunden wechseln –ad hoc und dann möglichst plastisch, gestalterisch der Fantasie seinen Lauf lassen und konkrete Prototypen entwickeln und vorzeigbar machen. Das zählt.
Also auch hier die Pappnase auf und los geht’s. Tag für Tag, Jahr für Jahr.
Läuft es denn so richtig? Ist das der Renner, um Erfolg zu haben?
Gibt es da nicht noch etwas anderes, um dem Gefühl sich zu verbiegen entgegenzuwirken, sich annähernd treu zu bleiben und dennoch den Erwartungen, Firmenphilosophie des jeweiligen Unternehmens gerecht zu werden?
Innen und außen vereinen
Lassen Sie uns doch mal ganz pragmatisch sein.
Als zertifizierter Persönlichkeits-/Businesscoach der ersten Stunde finden eine Menge Menschen den Weg zu mir, die sich genau in diesem Zwiespalt befinden.
Ein subtil unangenehmes, oft diffuses Gefühl begleitet sie durch den Tag. Der Körper meldet sich bei einigen schon mehr oder weniger heftig. Jetzt ist dran mehr Klarheit im Coaching zu erarbeiten.
Es wäre zu umfangreich die Vielfalt meiner Vorgehensweise im Coaching in Einzelfällen zu benennen. Da können Sie sich im Internet unter meiner Homepage schlau machen bzw. mich kontaktieren.
Mir ist wichtig, dass ich Ihnen Anregungen und Denkanstöße gebe, was sich über viele Jahre in meiner Beratungs-/Coachingpraxis eröffnet hat – egal, in welcher Rolle Sie sind – ob Mitarbeiter*in, Führungskraft, Fachexperte, Projektleiter oder Selbstständiger/Freelancer.
Gerne möchte ich Ihnen dazu verschiedene Orientierungssätze anbieten:
Erfolg zeigt sich (fast von selbst), wenn ich mich nach außen, sprich meinem Umfeld gegenüber so zeige und verhalte, wie ich kommuniziere, entsprechende Aussagen treffe oder Standpunkte vertrete und dahinter in vollem JA stehe. Das bezeichnet die Wissenschaft als kongruentes Verhalten.
Üblicherweise nutzen viele dann den Begriff der Echtheit. „Der oder die wirkt nicht nur, sondern ist echt.“
Voraussetzungen: Dazu ist es erforderlich, …
- dass ich mich gut kenne und um meine Möglichkeiten weiß, vor allem um
- meine Begabungen/Talente
- meine sonstigen Fähigkeiten
- meine Eigenarten und Grenzen
- Dann gilt es, dieses bunte individuelle Paket auszuloten und mit meinen Gefühlen und Gedanken abzugleichen
- und eine klare Entscheidung zu treffen
- und diese dann über mein Tun – meinen Ausdruck, Mimik, Körpersprache, Wortwahl, sichtbar zu machen
Ein Beispiel:
Stolperstein: Geliebt und anerkannt sein…
HIER KOMMT NOCH EIN BEISPIEL
Erfolg zeigt sich, wenn ich stimmig und authentisch in meinem Verhalten und in dem, was ich kommuniziere bin. Eine kleine Anmerkung am Rande: Trump ist nicht authentisch, sondern einfach nur spontan impulsgesteuert.
Dazu ist es erforderlich, dass ich meine anzustrebenden Ziele, meine Werte abgleiche mit den Zielen und Werten meines Gegenübers, sei es ein Kunde, sei es mein Mitarbeiter, sei es ein Unternehmen
Eine echte, authentische Zufriedenheit entsteht nur im Selbst, wenn ich meine Ziele und Werte abgleiche und eine bewusste Entscheidung für mein Verhalten und dessen Folgen treffe. Beispiel: Wenn mir der Wert Fairness sehr wichtig ist, ich jedoch in einem Konzern Karriere machen möchte, habe ich vermutlich ein Problem – einen inneren Konflikt.
Erfolgreiches authentisches Auftreten braucht auch das gewisse Händchen und ein Gespür für…
- -den passenden Zeitpunkt einer Handlung,
- -das angemessene Verhalten und Kommunizieren abhängig von der Zielgruppe,
- -den jeweiligen Kontext, in dem ich mich hoffentlich raumfüllend sichtbar mache und mich präsentiere.
Der Spagat /Balance zwischen Individualität und Anpassung kann anspruchsvoll sein –eine große Kluft bergen oder einen schmalen Grat.
Das hängt von der Belastbarkeit, dem Typ Mensch und dem Zustand der Beziehung zu sich selbst bzw. Zum Gegenüber –sprich Auftraggeber, Kunde, Unternehmen, Arbeitgeber ab.
Erfolg stellt sich ein, wenn ich um die Orientierungssätze zuvor weiß und dann übe, übe, entfalte, meine Persönlichkeit und mein Potential zu Großem bringe.
Selbstoptimierung entgegen stehen die Worte, wie Selbstentfaltung, Persönlichkeits- / und Potentialentwicklung. Diese Begriffe zu leben, verhilft zum persönlichen Wachstum, gutem Selbstmarketing und überzeugendem sich seiner SELBST-bewussten authentischen Auftreten mit überzeugendem Selbstausdruck.
Und last but not least: Bekennen wir uns zu unserem Handeln nach außen, sagen wir JA zu unserem Verhalten, das wir im Alltag in Gesprächen mit anderen und in unserer Tätigkeit glaubwürdig und echt verankern, dann strahlen wir eine natürliche Autorität aus.
Obendrein, das beobachte ich immer wieder bei meinen Teilnehmern in Achtsamkeitsworkshops, ist auch ein Schlüssel zum Erfolg, wenn wir eine spürbare Präsenz, eine Fokussierung auf genau den Menschen, der uns gerade gegenübersteht, ausdrücken, gepaart mit dem entsprechenden wahrhaftigen Interesse am Gegenüber. Denn er ist in diesem Moment ein kostbarer Baustein, ein Vehikel hin zu dem, was wir als Charisma bezeichnen. Wir brauchen uns nicht anbiedern, sondern den Interessierten dienen, mit dem, was wir besonderes können und überzeugt davon sind. Diese passenden Personen finden uns.
Fazit: Echte Anteilnahme, Interesse am Gegenüber kombiniert mit meinem klaren, eindeutigen individuellen Verhalten, zu dem ich mich eindeutig bekenne, ist der Nährboden für Erfolg. Verknüpfe ich diese mit einer präsenten, konzentrierten Kommunikation mit meinem Gegenüber ist die Chance als erfolgreiches, sichtbares Gegenüber mit Kompetenz, Professionalität und einer ausdrucksstarken Ausstrahlung wahrgenommen zu werden, sehr wahrscheinlich. Sie können so nur gewinnen!